Wo haben Hipstamatic, Instagram und Co. bloß ihre Tricks her? Aus der schönen Welt der Analogfotografie! All die lustigen Filter, die unsere Handyfotos so schön "retro" oder "anders" aussehen lassen, haben ihre Vorbilder in einer Zeit, als noch Filme in den Kameras steckten und keine Chips. ... und in denen wir noch nicht mit unseren Kameras telefonierten und Briefe schrieben.
Ein beliebter Effekt war damals - und ist es auch heute noch - das sogenannte Cross-Processing (xPro). (Die deutsche Übersetzung "Crossentwicklung" ist sprachlich so blöd, dass wir sie lieber schnell wieder vergessen!) Besonders in der Lomography wird dieser besondere Look sehr geschätzt. Knallige Farben, eine kernige "Körnung", mehr Zufall und Abenteuer... Lomoherz was willst du mehr?
Wie geht das nun also? Ganz einfach! Ihr kauft euch einen Dia-Film und sagt dem Menschen hinter'm Tresen eures Lieblingslabors "Bitte im Cross-Processing-Verfahren entwickeln." Ihr wartet 1-2 Tage und dann bittet ihr einen Freund oder eine Freundin, eurem Gesichtsausdruck zu fotogrfieren, wenn ihr die Bilder zum ersten Mal seht. (Am besten mit einem Handy!) Und dieses Foto ladet ihr dann bei Instagram hoch... Oder auch nicht. Das ist optional. Aber auch irgentwie symetrisch.
Was passiert denn nun da im Labor? Euer Film wird bewusst im "falschen" Chemiebad entwickelt. Also ein Dia-Film im C41-Verfahren, welches eigentlich für Negativfilme gedacht ist. Das klappt übrigens auch mit einem Negativ-Film im Dia-Film-Bad (E-6). Der Film ist ganz überrascht von den unbekannten Chemikalien und "dreht durch". Er läuft gerade bunt an. Dabei ist jeder Film anders. Fujichrome Provia schießt z.B. eher ins Grüne. Agfa Precisa CT wird eher rot... alles sehr schick und spannend! Also, ausprobieren!
Sicher kann man sich an jedem Look übersehen. Aber hin und wieder macht das richtig Spaß! Und das soll es ja!